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Schalungsrüttler am Tunnel Luise Kiesselbachplatz München

Der „Luise Kiesselbach Tunnel“ in München ist nach dem Petueltunnel und Richard-Strauss-Tunnel der letzte Tunnel, der im Rahmen des Ausbaus des „Mittleren Rings“ in München derzeit von der Arbeitsgemeinschaft „Arge Tunnel Luise-Kiesselbach-Platz“, bestehend aus den Partnern Wayss & Freytag Ingenieurbau AG (techn.GF), Berger Bau GmbH (kaufm. GF) und  Bauer Spezialtiefbau GmbH, gebaut wird. Ein Bürgerentscheid der Stadt München führte dazu, dass der derzeitige Verkehrsknotenpunkt Luise-Kiesselbach Platz mit seinem enormen Verkehrsaufkommen künftig unterirdisch durch einen Tunnel verlaufen wird. Die Tunnelfertigstellung ist für das Jahr 2015 geplant.

 

Der Tunnel in Deckelbauweise verläuft auf einer Länge von 1,53 km vom Nordportal am Ende der A96 entlang der Garmischer Strasse Richtung Süden bis zum Luise-Kiesselbachplatz am Ende der Garmischer Autobahn. Zwischen dem Luise Kiesselbachplatz und der Högelwörtherstrasse werden die Fahrbahnen für einen kurzen Abschnitt von 400m in einen tiefen offenen Trog mit entsprechenden Schallschutzmaßnahmen verlegt und anschließend durch einen 620m langen Tunnel an der Heckenstallerstrasse bis zur Passauer-Strasse nach Osten geführt.

 

Seit Ende Mai 2013 waren die Tunnel-Aushubarbeiten fertig gestellt. Derzeit wird noch an der Fertigstellung der Tunnel-Wände, speziell der Tunnel-Mittelwände ge-arbeitet. Da sich die Wandhöhen der Mittelwände jeweils unterscheiden, werden die Wände in zwei Ab-schnitten betoniert. Die unteren vier Meter der Mittelwand werden mit einer beidseitigen Wandschalung ein-geschalt. Der Beton kann dabei konventionell von oben über Innenrüttler verdichtet werden. Im zweiten Schritt, wird anschließend der Wandabschnitt unter der Decke eingeschalt und verdichtet. Ein Einsatz von Innenrüttlern ist hier nicht mehr möglich, so dass ausschließlich mit Aussenrüttlern gearbeitet wird. Wie bereits zuvor bei den Münchner Baumaßnahmen „Petueltunnel“ und „Richard-Strauss-Tunnel“ kommen auch hier Mooser-Druckluft-Schalungsrüttler zum Einsatz. Diese Rüttler erreichen bei ausreichender Luftzufuhr sofort ihre Nenndrehzahl und durchfahren den Eigenfrequenzbereich der Schalung zügig. Die hohe Anfangsbeschleunigung der Schwingung auf den Beton und die nahezu verlustfreie Schwingungsübertragung führt zu sehr guten Betonoberflächen und exzellenten Verdichtungsergebnissen.  

 

Die Aussenrüttler sind auf der entsprechenden Halterung vom Typ STA mit schalungsspezifischen Adaptern für die H20 Träger montiert und können damit schwingungsoptimiert und schonend auf dem Schalungsträger befestigt werden. Der Beton für die Wandhöhen von 1.50m und Wandstärken von 60cm wird mit nur einer Rüttler Reihe, die einseitig an der Schalung montiert ist, vollständig verdichtet.  An den Seitentunnel-Abschnitten, die zum Teil unter dem Haupttunnel in Richtung der A95 verlaufen, kommen die Druckluft-Schalungsrüttler an einhäuptigen Wänden mit einer Wandstärke von bis zu 90cm zum Einsatz. In diesem Fall sind die Rüttler auf der STA-Halterung an einer Meva Mammut Schalung befestigt. Für die Montage der Rüttler am Mammut Rahmenstoß wird nur der Adapter für die H20 Träger durch den Adapter für den Mammut Rahmenstoß ersetzt. Teilweise müssen die Rüttler hier auch auf den Querprofilen der Mammut-Schalung positioniert werden, um die festgelegten Rüttlerabstände nicht zu überschreiten. Eine Befestigung mit schalungsspezifischen Adaptern ist dann nicht möglich. Ein fester Sitz der Rüttler auf dem Schalungsträger ist dennoch möglich, indem jeweils ein Holzstück zwischen das Querprofil und die Backen der STA Halterung geklemmt wird. Dadurch wird verhindert, dass die STA Halterung vom Rahmen-Querprofil abrutschen kann. Die Rüttler werden über einen Kompressor und eine zentrale Luftsteuereinheit mit dem benötigten Luftvolumen und Luftdruck versorgt. Ein einziger Mitarbeiter kann damit nacheinander alle angeschlossenen Druckluft-Rüttler in Betrieb nehmen und den Beton verdichten. Es werden immer nur exakt diese Rüttler betrieben, die sich am nächsten zu den Stellen befinden, an denen der Beton eingepumpt wird. Damit steht die maximale Druckluft-Rüttler Leistung für einen Standard- Baustellenkompressor mit einem Luftvolumen 4-6m³/min und einem Luftdruck von 6 -10 bar zur Verfügung und die Schalungsbelastung ist gleichzeitig minimiert.

 

Auch in dem Bauabschnitt der Tunnel-Technikräume sind Mooser-Druckluft-Aussenrüttler für die Betonverdichtung im Einsatz. In diesem Fall sind sie einseitig an einer Streif Light Alu-Schalung montiert. Die zu verdichtenden Betonstärken betragen hier 60cm - 90cm. Das geringe Gewicht der Einheit, bestehend aus Rüttler und STA-Halterung von 12.5 kg ist von großem Vorteil wenn die Rüttler, dem Betonierverlauf folgend, an dieser Schalung umgesetzt werden. Der Vorgang für das Umsetzen der Rüttler verläuft zügig bei maximal einer Minute pro Rüttler und die Baustelle spart zusätzlich Kosten für eine Vollausrüstung der Schalung. Die Ergebnisse der Schalungsrüttler, d.h. die Betonoberflächen vor Ort im Tunnel, können sich sehen lassen.

 

Es zeigt sich, dass auch kleine Anbaugeräte wie Schalungsrüttler einen wesentlichen Beitrag für einen zügigen und erfolgreichen Bauablauf leisten können, solange das Rüttelkonzept korrekt auf die Schalung und den Beton abgestimmt ist und die Rüttler zuverlässig und leistungsstark arbeiten. Laut Auskunft der Projektleitung liegt die „Tunnelbaumaßnahme Mittlerer Ring Südwest“ (so die offizielle Bezeichnung) voll im Zeitplan. Das ist bei einer Baustelle dieser Größenordnung nicht selbstverständlich und ist auf die Erfahrung, das Fachwissen und die gute Zusammenarbeit aller projektbeteiligten Firmen zurückzuführen.