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Gotthard Basis Tunnel, Verzweigungskaverne Erstfeld - Schalungsrüttlereinsatz

Der Gotthard Basis Tunnel gilt mit einer Länge von 57km als der derzeit längste Eisenbahntunnel der Welt. Zwei Tunnelröhren verbinden tief unter den Alpen die Schweizer Orte Erstfeld und Bodio und sollen künftig die Reisezeiten zwischen Zürich und Mailand erheblich verkürzen.

Im Nord Los Erstfeld des Gotthard Basis Tunnel  werden derzeit zwei trompetenförmige Verzweigungskavernen für eine künftige, geplante Verlängerung des Tunnels in Richtung Uri Berg lang Axen erstellt. Dazu werden die  Hauptröhren jeweils in beide Richtungen nach außen hin aufgeweitet.

 

Der allgemeine Bauablauf sieht zunächst die Erstellung der unteren Wandabschnitte, der sogenannten Paramente vor. Anschließend werden die einzelnen Gewölbedecken betoniert. Sie werden ausgehend vom Normalquerschnitt mit 6 m Breite, bis hin zum Maximalquerschnitt mit 17 m Breite einzeln eingeschalt. Die Schalung wird dabei schrittweise aufgeweitet, indem speziell vorgefertigte Schalungselemente in verschiedenen Radien auf den Grundschalwagen aufgesetzt werden. 

 

Zu Beginn der Betonarbeiten waren die Mooser-Druckluft-Schalungsrüttler nur für die Betonverdichtung der Paramentwände und als zusätzliche Unterstützung zur Verdichtung mit Flaschenrüttlern vorgesehen.  Die Gewölbedecken sollten anschließend mit SVB erstellt werden.

 

Die Betoneinbaubedingungen im Tunnel sind schwierig: der Frischbeton wird mit der „ Zigarre“ einem speziellen Eisenbahn Transportwagen vom Nordportal in den Tunnel gefahren und verbleibt bis zum Abschluss der Betonagearbeiten in der Zigarre. Durch die längeren Standzeiten, kann der Beton nicht immer in gleichmäßiger Konsistenz verarbeitet werden und steift mit der Zeit an. Es ist extrem wichtig,  dass die Betoningenieure die Betonrezeptur gut auf diese Einbaubedingungen anpassen. Von Bedeutung ist auch  eine hohe Rüttlerleistung, um den Beton mit steiferer Konsistenz optimal zu verdichten. Aus diesem Grund wurden die Rüttlerabstände im Vergleich zu Standardbetonagen etwas reduziert. Zusätzlich wurde ein Windkessel hinter den Kompressor geschaltet, um eine größere Luftmenge für die Druckluft-Rüttler bereit zu stellen.

 

Die Betonoberfläche der Wände und die allgemein sehr gute Verdichtungsleistung der Mooser- Außenrüttler führten dazu, auf den geplanten SVB Einsatz im Gewölbebereich zu verzichten und auch dort Schalungsrüttler einzusetzen.

 

Die ständigen Veränderungen am Gewölbeschalwagen infolge von Schalwagenaufweitungen, hatten für jeden Block wiederholte Rüttlermontagen mit wechselnden Positionen, sowie unterschiedlicher Geräteanzahl zur Folge.